JETZT NEU, BESUCHEN SIE UNS AUF MYHOME.AT
Wo finde ich die atemberaubendsten Ferienimmobilien? Was macht einen perfekten Gastgeber aus? Und worauf muss ich beim Kauf eines Parkettbodens achten? Unsere Redaktion befüllt den Blog Woche für Woche mit aktuellen Trends und liefert zahlreiche Tipps, wie man seinen Alltag leichter und schöner gestalten kann. Ausgesuchte Experten beantworten Fragen zu unterschiedlichen Rechtsthemen, darüber hinaus finden Sie hier auch köstliche Rezepte je nach Saison, die neuesten Design-Highlights und die angesagtesten Technik-Tools für Ihr Eigenheim. Gleich zum neuen Onlinemagazin MYHOME.AT wechseln!
jen-jenna-bo-benna sagt: “Worst Movie I’ve Ever Seen“ (Schlechtester Film, den ich je gesehen habe) – ajscotland schimpft: „100 Shades of Terrible“ (100 Abstufungen von fürchterlich) – Douhgal_95 macht klar: „My Faith in Humanity Has Gone“ (Mein Glaube an die Menschlichkeit ist verschwunden). Und dabitrade schaffte es noch nicht einmal, sich die Verfilmung des weltweiten Bestseller-Romans und Literatur-Phänomens Shades of Grey bis zum Schluss anzusehen: „I left cinema after 20 minutes watching this thing“ (Ich verließ das Kino nach 20 Minuten Filmschauen). So und so ähnlich klingen die Meinungen von enttäuschten Kino-Gängern, die sich in den vergangenen Wochen auf der International Movie Database (kurz: www.imdb.com) über die heiß ersehnte Sadomaso-Romanze beschwerten.
Popkulturelle Hass-Liebe
Aber nicht jeder konnte dem Film nur das Schlechteste abgewinnen, so gibt es auch jede Menge positive Meinungen und Rezensionen, viele sogar mit ganzen 10 von 10 möglichen Sternen. So schwärmte zum Beispiel die Userin Sarah aus Kanada: „50 Shades of Awesome“ (50 Abstufungen von fantastisch) – sepesiova-lucia titelte: „I loved it as much as I loved the book“ (Ich liebte den Film so sehr wie das Buch) – und Ciara G behauptet sogar, nicht jeder verstünde den ergreifenden Tiefgang des Films: „A Compelling Love Story That Most Are Too Naive to Appreciate“ (Eine fesselnde Liebesgeschichte, für die die meisten zu naiv sind, um sie würdigen zu können). Insgesamt pendelte sich der Durchschnitt aller 747 abgegebenen Bewertungen bei 4.1 von 10 Sternen ein (Stand 23.02.2015). Wie kaum ein anderer Film spaltet also Shades of Grey die Lager in völlige Verehrer und absolute Verächter. Ähnlich schaffte das auch schon die Roman-Trilogie: Über 70 Millionen verkaufte Exemplare zeigen, dass die Geschichte von Anastasia Steele und Christian Grey unglaublich viele begeisterte Fans gefunden hat. Anderen gilt Fifty Shades of Grey mittlerweile als Synonym für Literatur ohne Niveau und Inhalt – meistens wird das literarische Werk von der Autorin E.L. James (eigentlich Erika Leonard) einfach zur Gänze als ordinäre Hausfrauen-Pornographie abgetan.
Fifty Shades of Twilight
Für all jene, die mit dem Phänomen Shades of Grey noch nicht in Berührung gekommen sind, hier eine kurze Inhaltsangabe: Anastasia Steele ist 21 und Literaturstudentin. Im Zuge eines Interviews lernt sie den 6 Jahre älteren Unternehmer und Milliardär Christian Grey kennen – und bald auch seine Vorlieben, die sich nicht so sehr auf warmherzige Liebesbeziehungen konzentrieren, sondern auf Fesselspiele, Dominanz, Sadismus und Co. Während Ana aber in Christians dominante Welt gezogen wird, muss Christian im Laufe der Geschichte erkennen, dass sein Innerstes nicht ganz so gefühlskalt ist, wie er vermutet hatte. Diese recht explizit erzählte Liebesgeschichte, die ursprünglich als so genannte „Fan Fiction“ rund um die „Twilight“-Saga von Stephenie Meyer entstand, wurde später überarbeitet, die Namen wurden ausgetauscht und schließlich 2011 bei einem kleinen australischen Independent Verlag erstmals veröffentlicht. Kurz darauf gelangte die Geschichte durch intensive Mundpropaganda zu weltweiter Berühmtheit.
Sex sells
Inzwischen hat sich rund um das Phänomen Shades of Grey eine riesige Vermarktungsmaschinerie entwickelt, die neben Büchern und dem aktuellen Kinofilm auch jede Menge Erotik-Artikel für die private Umsetzung der literarischen Phantasien zu bieten hat. Man kann aber nicht nur genießen wie ein Christian Grey, man kann auch (fast) genau so wohnen wie er – vorausgesetzt, das nötige Kleingeld ist vorhanden. Für die Behausung des literarischen Milliardärs hat sich die Autorin E.L. James nämlich ein reales Immobilienprojekt als Vorbild genommen: das Escala Building in Seattle. Genauer: das Penthouse im Escala Building in Seattle, das im Jahr 2013 um schlappe 6,2 Millionen US-Dollar verkauft wurde. Auch wenn sich der Grundriss der realen Immobilie um ein entscheidendes Merkmal vom literarischen Pendant unterscheidet: der geheime Sex-Raum, der Red Room of Pain, fehlt (leider) zur Gänze. Trotzdem ging es mit der Immobilie dank des Erotik-Bestsellers steil nach oben, wie Rosamund Urwin vom britischen Standard bei ihrem Besuch im Escala Building erfuhr. Die Apartments erlebten nämlich seit dem literarischen Durchbruch einen Preisanstieg um satte 75 Prozent – während der übrige Immobilienmarkt nur müde 10 Prozent nach oben kletterte.
(K)eine Nacht bei Christian Grey
Für all jene, die trotzdem davon träumten, eine Nacht in der Welt von Christian Grey zu verbringen, für die hatte das Internetportal airbnb.com bis vor kurzem noch das richtige Angebot: ein Wochenende (mindestens 3 Nächte) im Escala Building um moderate 257 $ pro Nacht. Die Besitzer des Apartments wollten mit ihrem „50 Shades of Grey“-Angebot ein bisschen am Kuchen des Welterfolges mitnaschen. Allerdings ging das nur so lange gut, bis die Hausverwaltung davon Wind bekam: Jegliche Untervermietung ist nämlich laut Mietvertrag untersagt – und das Christian Grey-Wochenende war somit vertragswidrig, also abgeblasen.
Andere Wege ans Ziel
Eingefleischte Fans werden natürlich dafür plädieren, dass der einzig wahre Weg in die Welt des Christian Grey und seiner Gespielin Anastasia Steele zwischen den Seiten der Romane zu finden ist. Wer einen kurzen Abstecher dorthin wagen möchte, der kann im Zuge der Filmpromotion nun auch einen digitalen Spaziergang durch das Reich von Mr. Grey wagen: Einfach zu http://www.christiangreysapartment.com/# surfen und schon geht’s los.