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Zu Hause bei: Al Bundy und Co.

„Eine fette Frau kam heute in den Laden gestelzt und wollte einen Schuh, der ihren Fuß schlanker aussehen lässt. Ich sagte: klemmen Sie ihn doch zwischen Ihre Arschbacken.“ Viel mehr sollte es eigentlich nicht brauchen, um Ihnen eine der berühmtesten Serien-Ikonen der frühen 1990er vors geistige Auge zu zaubern. Sie brauchen noch ein paar Hinweise? Na gut: Er ist Begründer des Vereins „NO MA’AM“ (National Organization against Amazonian Masterhood), besitzt einen schrottreifen, aber geliebten „Dodge“ (der eigentlich ein Plymouth Duster ist) und erzählt am liebsten von den vier Touchdowns, mit denen er beim Meisterschaftsspiel 1966 für seine Polk High den Pokal holen konnte. Richtig. Heute geht es um Al Bundy und DIE Kult-Fernsehfamilie, die von 1987 bis 1997 den schlechten Geschmack ins Fernsehen brachte.

259 Episoden lang schimpfte Al alias Ed O’Neill über dicke und flachbrüstige Frauen, über seine nutzlosen Kinder, seine stinkfaule Gattin und seinen Albtraum von einem Job als Damenschuhverkäufer. Mit Aussagen wie der oben erwähnten erntete die Serie aber nicht bloß viele Fans und einen Platz in der Hall-of-Fame der TV-Geschichte, sondern auch heftige Kritik. Frauenfeindlich und die familiären Werte zerstörend sei sie, so wetterte die berühmt gewordene Hausfrau Terry Rakolta in ihrer Hasskampagne gegen die Serie. Aber entgegen ihrem Ziel, Sponsoren von der Sendung zu vertreiben und Al Bundy für immer auf Eis zu legen, gelang ihr genau das Gegenteil: durch weitreichende Medien-Präsenz spielte sie der verhassten Satire bloß noch mehr Aufmerksamkeit zu – und ist zumindest mitverantwortlich für den ganz großen Durchbruch des amerikanischen Albtraums.  Wie sehr die harmonieverwöhnte Fernsehwelt auf ein schlechtes Vorbild wie Al Bundy gewartet hatte, zeigen vor allem die zahlreichen Kopien des Erfolgskonzepts: Neben dem deutschen Abklatsch „Hilfe, meine Familie spinnt“, die nach 26 Folgen wieder eingestampft wurde, gab es Al Bundy Kopien auch in der Türkei („Evli ve Çokulu“ > „Verheiratet mit Kindern“), in Brasilien („A Guerra dos pintos“ > „Der Krieg der Pintos“), in Großbritannien („Married for Life“ > sinngemäß: „Lebenslang verheiratet“) und im kopierfreudigen Russland („Счастливы Вместе“ > „Glücklich zusammen“) – um nur einige zu nennen. Was auffällt, ist das besondere Maß an Dreistigkeit, mit dem das Original nachgeahmt wurde. Nicht nur Set und Casting, ganze Original-Drehbücher wurden 1:1 nachgefilmt – sogar Mimik und Gestik sollten exakt wie im Ur-Bundy reproduziert werden. Aber bei all den Plagiaten, einen Stern am berühmten Walk of Fame in Hollywood hat nur EIN Al Bundy bekommen: Ed O’Neill – und das ausgerechnet vor einem Schuhgeschäft.

Aber jetzt zur Immobilie. Die Immobilie, wie man sie im Vorspann zu sehen bekommt, steht tatsächlich in Illinois, aber nicht wie in der Sendung angegeben in der fiktiven Jeopardy Lane 9764 in Chicago, sondern in der Castlewood Lane in Deerfield. Das Haus mit der Nummer 641 hat – glaubt man dem Internetdienst spokeo – einen aktuellen Marktwert von 472.000 Dollar und eine Grundstücksgröße von 2.189 square feet, was in etwa 200 qm entspricht. Wer aber glaubt, hinter der Eingangstür verbirgt sich das legendär gewordene Wohnzimmer der Bundys, der irrt leider. Denn die Innenaufnahmen entstanden allesamt andernorts, und zwar im ABC Television Center (Staffel 1 und 2), in den Columbia / Sunset Gower Studios (Staffel 3 bis 8), jeweils in Los Angeles sowie in den Sony Picture Studios (Staffel 9-11) in Culver City, Kalifornien. Dementsprechend führt auch die berühmt berüchtigte Keller-Tür nicht in den berühmt-berüchtigten Keller, sondern ins Nichts, ebenso wie die Treppe in den ersten Stock. Wer also plant, sich sein Leben á la Al einzurichten, der wird das Haus auf eigene Faust nachbauen müssen. Falls das überhaupt jemand wollen würde.

Schließlich braucht es zum klassischen Bundy-Flair wesentlich mehr als die White-Trash-Einrichtung – was wäre schon das Zuhause aus „Eine schrecklich nette Familie“ ohne die Nacktbar, ohne die NO MA’AM Vereinigung, ohne den Schuhladen und ohne die nervige Nachbarin und designierte Erz-Feindin von Al, genau, Marcy D’Arcy, verkörpert von Amanda Bearse. Gerade sie, die zickige Kampffeministin von nebenan, hat übrigens für einige Folgen von „Married … with children“ höchstselbst im Regie-Sessel Platz genommen. Und was ist aus Al geworden? Ed O’Neill, der die Schauspielerei anfangs nur als Hobby betrieb, schaffte mit seinem Antihelden-Alter-Ego den großen Durchbruch und hat seither mit unzähligen Rollen in Film und Fernsehen seine Karriere fortgesetzt. Wer ihn heutzutage in einer grandiosen Rolle als Familienoberhaupt sehen will, sollte sich unbedingt die Serie „Modern Family“ zu Gemüte führen.

Und zum Abschluss noch ein Tipp für die anstehende Grill-Saison: Das Geheimnis hinter Al Bundys hervorragenden Hamburgern ist, den Grill niemals zu reinigen, getrost dem Motto: „The ashes of the past for the burgers of the future!“ Na, wohl bekomms!

 


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Kategorie: Fiktive Immobilien

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