Bilder richtig aufhängen – 5 Tipps vom Profi
Es ist der finale Schritt nach dem Umzug – die Möbel stehen, die Kleidung ist eingeräumt, aber um der Wohnung noch einen gewissen Charme zu verleihen, müssen Bilder an die Wand. Damit diese aber auch die richtige Wirkung erzielen, sollten sie auch richtig gehängt werden. Wir haben in der renommierten Wiener Galerie „Krobath“ nachgefragt, was es hier zu beachten gilt.
Noch bevor man sich über die exakte Hängung oder Beleuchtung den Kopf zerbricht, sollte man sich mit dem Kunstwerk an sich auseinandersetzen. Neben Form, Format und Farbe stellt mitunter auch das verwendete Material eigene Anforderungen an den Ort der Hängung – Arbeiten auf Papier reagieren zB sensibel auf Temperaturschwankungen und zu feuchte oder zu trockene Luft. Im besten Fall sollten Kunstwerk und Raum auch eine Art Symbiose bilden.
Den perfekten Ort für ein Kunstwerk zu finden, ist nicht immer einfach und braucht mitunter mehrere Anläufe, da ein Bild in verschiedenen Umfeldern unterschiedlich wirken kann. Deckenhöhe, Proportionen, Fenster und Türen können bei der Hängung ebenso eine Rolle spielen wie die Anordnung der Möbel und Steckdosen oder der Lichteinfall im Laufe des Tages.
In Galerien und Museen werden Gemälde und Grafiken häufig 1,45 Meter über dem Boden platziert – gemessen von der Mitte des Bildes. Diese Höhe entspricht der durchschnittlichen Höhe des menschlichen Auges und wird daher meist zur Orientierung genutzt. Wer das Bild noch etwas besser zur Geltung bringen möchte, der kann es auch leicht oberhalb der Augenhöhe platzieren. Es gibt natürlich immer wieder Ausnahmen (z. B. Bilder über einem Möbelstück oder Kronleuchter im Raum), daher empfiehlt es sich, das Werk entweder zur Probe anzuhalten, ehe man einen Nagel in die Wand schlägt, oder einen Karton mit den entsprechenden Maßen auszuschneiden. Diesen hängt man dann an die Wand, geht ein paar Schritte zurück und lässt das „Bild“ auf sich wirken.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kunstwerke zu hängen. Grundsätzlich lässt sich dabei zwischen Einzelhängung und Gruppenhängung unterscheiden, wobei sich die Gruppenhängung noch einmal in weitere Varianten untergliedern lässt. Wichtig ist: Die richtige Hängung ist eine subjektive Sache – hier gibt es kein richtig oder falsch. Du kannst dir allerdings die Frage stellen: Sollen meine Kunstwerke nach Ästhetik oder nach ihrem Inhalt geordnet sein?
Bevor du wahllos Löcher in die Wand bohrst und diese in einen Schweizer Käse verwandelst, solltest du die Wand besser „kennenlernen“. Befinden sich Strom- oder Wasserleitungen hinter der Wand? Aus welchem Material besteht sie? Trägt sie mein Bild auch wirklich? Besonders in Altbauten können Wände oft porös werden, sodass einfache Nägel nur wenig Halt finden. Unter Berücksichtigung von Format und Gewicht des Bildes sowie den Besonderheiten der Wand, kannst du die Auswahl der Anbringungsmöglichkeiten weiter einschränken. Für kleine und leichte Bilder reicht ein einfacher Nagel, während für schwerere bzw. tragende oder poröse Wände mit Dübel (Größe 6-8) und Bohrer gearbeitet werden muss. Anschließend können dann Schrauben oder auch Hängehaken verwendet werden.
Tipp: Immer mit einem kleineren Bohrer (zB Größe 3) vorbohren und danach mit einem größeren (zB Größe 6 oder 8) nachbohren. Und das Loch lieber tiefer als zu hoch ansetzen – falls die Höhe dann doch nicht passt, verdeckt das Bild das vorgebohrte Loch.