2001: Die Reise nach Hause beginnt…

Von der Idee zur späten Stunde auf einer Feier zum Immobilien-Portal, das monatlich 320.000 Suchenden zum Zuhause verhilft: Auszüge einer Biografie anlässlich 15 Jahre FindMyHome.at

Das FindMyHome.at Team 2016

Dezember im Jahr 2000. Eine Geburtstagsfeier, späte Stunde. Sagt der eine Freunde zum anderen: „Machen wir eine Online-Immobilienplattform.“ Und der andere: „Passt. Okay.“
März 2001: Bernd Gabel-Hlawa und Benedikt Gabriel bauen die Möbel in ihrem ersten Büro zusammen. Ein Münzwurf hat zugunsten FindMyHome.at und gegen FindYourHome entschieden. 50.000 Schilling hat jeder der beiden Immobilienmakler an Erspartem ins Startup eingebracht. Davon mieten sie sich bei einem IT-Unternehmen ein, das über ein 200 m² Office verfügt, Beletage, 19. Bezirk. Ihr Zimmer ist 17 m² groß. Man fängt eben klein an. Ein Jahr später ist das IT-Unternehmen in Konkurs und FindMyHome.at zieht ins erste eigene Büro. Die erste, ganz wichtige Lektion für den weiteren Weg: Schritt für Schritt wachsen, kontinuierlich und nachhaltig.

Die frühen Jahre sind hart.
Bis 2006 braucht es, bis sie sich erstmals selbst ein bescheidenes Gehalt zahlen können. Bis dahin halten Nebenjobs über Wasser.
Die meisten Kundentermine laufen so ab, dass 90 % der Zeit die Vorteile des Internets bei der Vermarktung erklärt werden, dann folgt in Kürze die Präsentation des Produkts. Nicht alle sind begeistert: „Seids mir nicht böse, Immobilien und das Internet – das wird nix“, lautet eine häufige Antwort.

Doch es gibt auch frühe Erfolge: Kunden, die an ihre Idee glauben und ihnen bis heute treu geblieben sind. Auszeichnung unter den Top-50-Jungunternehmen Österreichs in drei aufeinander folgenden Jahren. Eine Reise nach Dubai für die Wirtschaftskammer, bei der sie Innovationen der Immobilien-Vermarktung präsentieren. „Wir hatten an drei Tagen 24 Termine mit den größten Bauträgern. Unglaubliche Hitze. Unser Laptop wog so viel wie ein Motorrad, nur so schnell war er nicht.“, scherzt Bernd Gabel-Hlawa. „Trotzdem war es eine Wahnsinnserfahrung.“

Überhaupt sind Innovationen ein Motor für das junge Immobilienportal. 2001 wird bereits angeboten, Immobilien in Videos und 360°-Bildern auf FindMyHome.at zu präsentieren. Die Produktion wird selbst übernommen. Nicht jeder versteht das Angebot. „Einmal hatten wir bereits eine halbe Stunde bei einer Dame gefilmt. Irgendwas war seltsam. Erst als wir das Badezimmer filmen wollen, stellt sich heraus, dass sie nicht die Wohnung, sondern ihre Möbel verkaufen will. Sie war so enttäuscht über das Missverständnis, dass wir sie dann für sie fotografiert haben.“, erzählt Benedikt Gabriel.

Jung und innovativ zu sein alleine reicht aber nicht, wie wohl jedes Startup weiß. Im Gegenteil. „Wir waren in unseren Anfängen nicht einmal Mitte 20. Wir waren immer die Burschen von FindMyHome.at. Ehrlich gesagt hatte das auch Vorteile – manche Kunden haben uns wirklich stark unterstützt. Bei den meisten mussten wir unser Alter jedoch mit umso höherer Kompetenz kompensieren.“, erzählt Gabriel und Gabel Hlawa ergänzt: „Wenn man fünf Jahre schlecht verdient mit seinem Immobilien-Portal und einen gut bezahlten Job dafür geopfert hat, braucht man einen starken Partner und viel Überzeugung, um dran zu bleiben.“

Ein entscheidender Faktor der 15 Jahre war der Weg des vernünftigen Wachstums. Immer wieder musste FindMyHome.at sich mit scheinbar übermächtigen Portalen messen, finanziert mit grenzenlosen Budgets großer Konzerne. Die meisten sind mittlerweile längst vom Markt verschwunden. „Dadurch, dass wir uns nie übernommen haben, mussten wir uns nie Sorgen um FindMyHome.at machen“, erklärt Gabriel. „Nach 15 Jahren sind wir noch immer ein gesundes, eigentümergeführtes Unternehmen.“

Ein Rückblick sollte immer auch einen Ausblick beinhalten. Was bringt also die Zukunft?
„Das Gute ist – so genau kann man das nie wissen.“, sagt Gabel-Hlawa. „Der Vorteil der Internet-Branche ist, dass man auch nach 15 Jahren jeden Tag etwas Neues macht, das Medium entwickelt sich immer weiter.“
„Service und Qualität werden bei hochpreisigen Ausgaben, wie es eine Immobilie ist, immer gefragt sein.“, ergänzt Gabriel. „Wir arbeiten als Qualitätsportal daran, diese Aspekte an Suchende zu kommunizieren und somit gute, seriöse Anbieter bei ihrer Arbeit zu unterstützen.“

 

Autor: Daniel Stroux.