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Helden der Krise: #1 markta.at der digitale Bauernmarkt

In unserer neuen Beitragsreihe „Helden der Krise“, sprechen wir mit österreichischen Unternehmen, die die COVID-19 Krise heldenhaft gemeistert und damit die Welt ein Stück weit besser gemacht haben.

 

markta.at logo

 

#1 markta.at der digitale Bauernmarkt

markta.at ist ein noch junges österreichisches Unternehmen, das 2018 ein innovatives Lebensmittelkonzept in die Welt gerufen hat. Der digitale Bauernmarkt hat vor allem während der Corona Krise an Beliebtheit gewonnen und ist heute nicht mehr vom österreichischen Markt wegzudenken.

Wie markta.at entstanden ist, was genau hinter dem neuartigen Konzept steckt und welchen Einfluss die Pandemie auf den Erfolg des Unternehmens hatte, beantwortet uns markta.at Geschäftsführerin Theresa Imre im folgenden Interview.

 

markta.at Gründerin Theresa Imre

markta.at Gründerin Theresa Imre ©Pamela Rußmann

 

FINDMYHOME.AT:

Was war die Grundidee von markta.at? Vielleicht können Sie uns etwas zu der Hintergrundgeschichte von dem Unternehmen erzählen.

Theresa Imre:

Ich selbst habe davor in einer Unternehmensberatung gearbeitet und nebenbei mit einer Freundin einen Foodblog betrieben — „Eingebrockt & Ausgelöffelt“. Ich komme ursprünglich aus der Steiermark und bin seit mittlerweile 11 Jahren in Wien. Ich kenne also diese Stadt-Land Verbindung, oder auch Nicht-Verbindung. ProduzentInnen am Land haben oft keine Idee, wie sie ihre Lebensmittel in der Stadt gut verkaufen. Umgekehrt wissen viele Menschen, die in der Stadt wohnen, auch einfach nicht, wie Landwirtschaft funktioniert. Ich habe das eigentlich immer als wichtige Ergänzung oder wichtiges Gegenüber empfunden. Dadurch entstand dann mit markta.at auch die Idee, eine Plattform zu schaffen, auf der wir KonsumentInnen und ProduzentInnen zusammenbringen. Wir sind 2018 mit einer ersten Version von markta.at online gegangen. Anfangs waren ca. 100 Betriebe dabei – alles Klein- und Familienbetriebe, das ist uns besonders wichtig. Unsere Produktsuche steht unter dem Motto: „So nah wie möglich, so fern als nötig.“ Es hat also als Marktplatz begonnen, bei dem auch die ProduzentInnen ihre Produkte selbst verschickt haben.

FINDMYHOME.AT:

Wie funktionieren das System und die Organisation von markta.at?

Theresa Imre:

Es wird nur angeliefert, was die KundInnen bestellt haben. Es geht auch schon fast ein bisschen ins Umdenken unserer ganzen Lebensmittelstruktur, die ich für nicht mehr zeitgemäß halte. Für mich war es einfach wichtig, eine neue Struktur aufzubauen, weil ich es nicht richtig finde, wie viele Lebensmittel wir wegschmeißen, wie groß die Industrie dahinter ist und wie wenig Bauern und Bäuerinnen verdienen.

Unser System versucht, extrem flexibel auf diese ganzen kleinen Herausforderungen in der Kleinproduktion einzugehen, ich glaube, das macht uns besonders.

FINDMYHOME.AT:

Wie funktioniert die Lieferung bei markta.at?

Theresa Imre:

Im Endeffekt ist es ein Kreislauf-System. Es ist uns auch sehr wichtig, dass das ganze System mit Pfandmaterial funktionieren kann. Wir haben nicht nur die Milchflasche aus Glas, sondern auch die Joghurtbecher. Auch das Waschmittel ist wiederbefüllbar. Das funktioniert so, dass das Produkt zuerst bei uns in eine Kartonbox gepackt wird. Diese Kartonbox ist mit einem Schafwolldämmmaterial ausgekleidet, welches normalerweise beim Hausbau eingesetzt wird. Wir verwenden das für die Kühlprodukte. Diese Wolle hält 24h kühl, auch im Hochsommer. Bei der nächsten Lieferung wird das Verpackungsmaterial dem Lieferboten wieder mitgegeben. Der Pfand wird wieder an die Betriebe geschickt und neu befüllt. Somit schließt sich der Kreislauf.

FINDMYHOME.AT:

War die COVID-19 Krise ein Wendepunkt für ihr Unternehmen?

Theresa Imre:

Wir haben versucht organisch zu wachsen. Es waren von einem Wochenende auf das andere ein paar Social Media Posts, die sich stark verbreitet haben — wir hatten plötzlich 20fach so viele Bestellungen. Bäckereien ist in dieser Zeit 90 Prozent des Umsatzes eingebrochen. Was wir aber mit diesem extremen Bestellwachstum hinbekommen haben, ist, dass wir den kompletten Umsatz von diesen Unternehmen ersetzt haben. Einfach nur durch diesen Online-Kanal. Das war für uns, für die Betriebe, für alle in unserem Umfeld natürlich total motivierend. Im heurigen Jahr ging es dann darum, die Systeme noch effizienter aufzubauen und zu digitalisieren. Die große Herausforderung ist trotzdem, möglichst effizient zu sein, denn wir arbeiten mit ganz vielen, kleinen Partnern, die noch keine Ahnung haben, wie die Logistik funktioniert.

Wir hatten nach der Welle einen kleinen Rückgang an Bestellungen, aber seit dem Schulbeginn im September und natürlich jetzt durch Weihnachten sind wir bei vergleichbaren Mengen wie beim ersten Lockdown.

FINDMYHOME.AT:

Digitalisierung war also ein großes Thema bei euch?

Theresa Imre:

Ja, man muss verstehen: Kleinbauern haben oft keine Lieferscheine, sie schreiben Rechnungen mit der Hand. Viele sind gewohnt, dass Bestellungen noch per Fax eingehen. Es geht gar nicht nur um uns und unserer Prozesse, sondern auch um diese zwei Welten. Zum einen die Landwirtschaft, die sehr bewusst ist und so viele Dinge gut macht, der aber in anderen Situationen einfach das Wissen fehlt. Es ist wichtig, auch die Kleinbauern bei dem Digitalisierungsprozess mitzunehmen. Auch bei den Endkonsumenten merkt man es. Es haben uns ganz viele über 80-Jährige angerufen, die Hilfe benötigt haben, weil sie noch nie im Internet bestellt haben.

FINDMYHOME.AT:

Wie, glauben Sie, wird sich das Kaufverhalten in der Zukunft verändern?

Theresa Imre:

Corona war bestimmt so ein kleiner Boost, welcher Österreich vielleicht sogar ein paar Jahre nach vorne katapultiert hat. Wenn man auf den internationalen Markt schaut, sind andere Länder auf jeden Fall schon weiter was den Onlineversandhandel im Lebensmittelbereich betrifft. Viele sind schon bei ca. 10-15%, in Österreich sind wir noch eher bei 1-2%. Ich glaube, dass ist ein automatischer Verlauf, der jetzt immer mehr wird. Es hat natürlich viele Vorteile, wenn man keinen stationären Handel hat. Dadurch hat man eine ganz andere Fixkostenstruktur. Es sich zu leisten, immer einen ganzen Supermarkt voll zu haben, ist nicht unbedingt das Zukunftsmodell. Es macht viel mehr Sinn, Ware nach Bedarf anzubauen. „Möglichst weit, möglichst viel“ — was dann aber wieder weggeschmissen wird — ist für uns keine Option.

Wenn man weiß, dass in Summe unsere Landwirtschaft ca. 40% der Lebensmittel wegschmeißt, entweder am Hof oder die KundInnen selbst, dann ist das einfach absurd. Auch im Bezug auf den Klimawandel.

FINDMYHOME.AT:

Was sind ihre Pläne für die Zukunft?

Theresa Imre:

Wir wollen mehr Bewusstsein schaffen. Es ist mir total wichtig, dass wir mehr erzählen, wie die Produkte hergestellt werden und was eigentlich dahintersteckt. Wir werden uns sehr stark mit dem Thema Content-Plattform befassen und die Geschichten der Betriebe, Bauern und Bäuerinnen erzählen, sodass der Prozess einfach erlebbar wird. Somit bekommen KonsumentInnen ein Verständnis dafür, warum das billige Fleisch aus Polen 3x so wenig kostet wie das Bio-Fleisch von einem österreichischen Bauern. Es geht darum, dass wir besser und transparenter kennzeichnen, wie Produkte hergestellt werden.

 

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Kategorie: Allgemein, Tipps & Tricks zuhause, Wohntrends Österreich

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