Ein Hausboot ist ein motorbetriebenes Boot mit Wohnmöglichkeit und somit eine Kombination aus Wohnung und Transportmittel. Die „schwimmenden Wohnwägen“ werden gerne für den Urlaub auf Binnengewässer genutzt.
Ein Hausboot bietet durchschnittlich für 1 bis ca. 12 Personen Platz und ist in unterschiedlichsten Variationen – einfaches Boot, Boot mit Schiebedach, Oberdeck oder zweitem Steuerstand (Flying Bridge), Luxus Motoryacht – zu finden.
Die Länge variiert dabei zwischen 7 und ca. 15 Metern, bei einer Breite von ungefähr 2 bis 4 Meter.
Die Ausstattung besteht meist aus Heizung, Warmwasser, Dusche, Marine-WC oder WC mit Fäkaltank und einer Komplettküche mit Kühlschrank und Herd.
Das Nutzwasser muss regelmäßig an Zapfstellen nachgefüllt werden und das Grauwasser (Nutzwasser nach Gebrauch, z.B. Duschwasser) abgeführt werden.
Treibstoff und Gas für die Küche reicht meist für 2-3 Wochen.
Charterschein
Der Betrieb eines Hausboots ist je nach Größe auch ohne seemännische Erfahrung möglich, vorausgesetzt man hat eine Charterbescheinigung bzw. einen Charterschein.
Diese Bescheinigung ist eine Ausnahme von der allgemeinen Bootsführerscheinpflicht und gilt nur für bestimmte Binnengewässer, sowie den Zeitraum der Mietzeit. Weiters dürfen nur gemietete Sportboote mit bestehender Haftpflichtversicherung und unter einer Länge von 10 Metern bedient werden. Der Charterschein muss von dem Bootsvermieter, welcher in Besitz eines Sportbootführerscheins sein muss und besondere Kenntnisse über das Fahrgebiet aufweist, ausgestellt werden.
Der Charterscheinanwärter muss mindesten 18 Jahre alt sein und eine umfassende Einschulung inklusive Probefahrt absolvieren. Zusätzlich muss sich der Charterscheinbesitzer an den Schwimmwestenzwang in bestimmten Gewässern halten, das Fahrverbot ab Windstärke 4 beachten und das Boot über Nacht vor Anker legen.
Spezielle Hausboote
In Österreich sind Hausboote kaum zu finden. In Ländern wie Frankreich und Amsterdam dafür zu Haufe.
Spezielle Typen dabei sind z.B. die Pénichette, ein Nachbau alter Frachtkähne mit Wohnmöglichkeit (hauptsächlich auf französischen Binnengewässern) und das Narrowboat, ist nur 2 m breit (wird auf den englischen Binnenlandkanälen Midlands verwendet)
Es gibt sogar Hausboote mit Pedalantrieb, sogenannte Trethausboote.
Hausboot ist nicht gleich Hausboot
Der Unterschied zwischen Hausboote und Wohnboote liegt bei der Motorisierung.
Ein Wohnboot ist ein fest verankerter Schwimmkörper, welcher zwar transportfähig ist, aber kein eigenständiges Wasserfahrzeug.
Der Rumpf ist oft aus Beton, da dieser länger haltbar ist.
In den Niederlande muss man sich einen Liegeplatz behördlich genehmigen lassen. Größe Bauweise und äußere Erscheinung unterliegen hier strengen Auflagen.
Die Wohnboote sind teils mit offiziellen Hausnummern und Anschlüssen für Wasser, Gas, Strom und Kanalisation ausgestattet.
In Wien sind nur wenige Hausboote zu finden. Entlang der Donau finden sich hin und wieder kleine Fischerboote mit Übernachtungsmöglichkeit.
Das Designer-Boot unter den Hausbooten ist das „Floating Home“. Viele Glasflächen und eine hochwertige Ausstattung machen das Floating Home zum absoluten Hingucker. Dazu berichten wir in ein paar Tagen mehr. Bis dahin „Schiff ahoi!“
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